Mittwoch, 23. Juli 2014

Italienischer Starter beim Euro-Cup in Dülmen

Mirco Carloni aus der Nähe von Rimini in Italien hatte schon seit über 4 Jahren Kontakt zu mehreren Aktiven aus Deutschland und den Niederlanden gepflegt. Anfang des Jahres konkretisierten sich die Kontakte und Mirco teilte mit, dass er einen Start bei einem der drei Euro-Cup Läufe der EMPC plante. Die Wahl fiel auf den Lauf in Dülmen, was sich im Nachhinein als Gute Entscheidung herausstellte. Die gemütliche Atmosphäre für die die Veranstaltung bekannt ist, war ideal um in Ruhe technische Gespräche zu führen und die unterschiedlichen Baustile zu vergleichen. Das mit den Gesprächen war ein unerwartet großes Problem, da kein anderer Teilnehmer italienisch verstand. Mit Händen, Füßen und Übersetzungsprogrammen konnten wir uns aber glücklicherweise auf das Nötigste verständigen. Aber auch ohne Worte war am Ende des Wochenendes deutlich, dass Mirco von seinem Besuch begeistert war.

Es war ihm anzumerken, dass er nicht 1400 km im Auto verbracht hat um als Letzter vom Platz zu gehen. So ging er also mit großem Ehrgeiz zunächst in die TWD Klasse. Sein Modell Blak Power ist mit einem BigBlockMotor ausgerüstet und hat nur etwa halb soviel Hubraum wie die meisten Konkurrenten in der Klasse. Ein weiteres Problem sind die vergleichsweise schmalen und kleinen Hinterreifen des Fahrzeuges. Durch ein gutes Setup reichte es aber dennoch für einen Full Pull. Das Publikum in Dülmen spendete einen der größten Beifälle des Tages. Anschließend kam es zu einem kleinen Verständigungsproblem als Mirco den Empfänger seines TWD auf seinen Freie Klasse Tractor umbaute. Mirco war es vom Tractorpulling in Italien gewohnt, dass die Finalläufe erst abends und nicht nach der Klasse ausgetragen werden. Es musste also wieder zurückgebaut werden. Im Stechen landete Mirco leider außerhalb der Bahn und wirkte sichtlich geknickt. Erst später erfuhr er, dass eine Disqualifikation nicht den letzten Platz bedeutet sondern lediglich den letzten Platz der Teilnehmer im Stechen. Die Platzierung im Mittelfeld war auf jeden Fall ein gutes Ergebnis. 

In der Freien Klasse war für sein Modell Blak Shadow nicht mit einem vorderen Platz zu rechnen. Technisch interessant ist das Fahrzeug aber allemal. Auf dem Rahmen sitzt kein Modellbaumotor sondern ein Zweitakt-Benzinmotor von Kawasaki, der aus einem Gartengerät ausgebaut wurde. Auch der Aufbau des Getriebes ist hochinteressant, da die Übersetzung erst hinter dem Differenzial durch quer eingebaute Zahnräder links und rechts vom Rahmen erfolgt. Das Modell überzeugte durch Zuverlässigkeit und konnte sogar ein paar andere Teilnehmer hinter sich lassen. Mirco war jedoch mit der Motorleistung nicht 100% zufrieden.

Ein großes Augenmerk hatten die Nordeuropäischen-Freunde auf Mircos Bremswagen geworfen. Er ist deutlich schmaler als die Schlitten der RCTP oder NMPO aber war mit vielen technischen Besonderheiten ausgestattet. Im Anschluss an die Veranstaltung wurden einige Testpulls mit dem Schlitten durchgeführt. 

In einer Extra-Ehrung wurde Mirco noch feierlich sein Staffelei-Holzschild für den Tractor Blak-Shadow überreicht. Diese Tradition wurde eins für Tommy Sörensen aus Dänemark eingeführt und verfehlte auch dieses mal seinen Zweck nicht. 

Die sowieso schon hervorragende Veranstaltung in Dülmen bekam durch den italienischen Besuch noch einen besonderen Reiz und wir können sicher sein, dass Mirco uns erneut besuchen wird. Im Idealfall schon bei der Europameisterschaft in Süderhastedt oder sonst im nächsten Sommer.